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Neuer Roundtable-Bericht liefert wichtige Impulse für die EU-Roadmap zum Ausstieg aus Tierversuchen in der Chemikaliensicherheit

Expert*innen aus Regulierungsbehörden, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft skizzieren wichtig Schritte für den Übergang zu einem tierversuchsfreien Regulierungsrahmen in der EU und weltweit.

Guinea pig

Nils Schirmer/Unsplash

Berlin/Brüssel—Ein neuer Roundtable-Bericht skizziert wichtige Schritte, um die Entwicklung und Umsetzung tierversuchsfreier Methoden in der Sicherheitsbewertung von Chemikalien weiter voranzutreiben. Der Report „EU Roadmap for Phasing Out Animal Testing for Chemical Safety Assessments: Recommendations from a Multi-stakeholder Roundtable“, verfasst von Expert*innen aus Regulierungsbehörden, der Industrie, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, spielt eine entscheidende Rolle für die Roadmap der Europäischen Kommission (EK), die Tierversuche für chemische Sicherheitsbewertungen schrittweise abschaffen soll. Die Roadmap ist eine Antwort auf die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty-Free Cosmetics – Commit to a Europe Without Animal Testing“ und wurde von einer Koalition von fünf führenden Tierschutz-NGOs, Cruelty Free Europe, Eurogroup for Animals, European Coalition to End Animal Experiments, Humane World for Animals und People for the Ethical Treatment of Animals, koordiniert.

Der Roundtable-Workshop, der im Juni 2024 von den Tierschutzorganisationen ausgerichtet wurde, hat eine Vielzahl von Expert*innen zusammengebracht, die aktiv an der Roadmap mitwirken. Gemeinsam erarbeiteten sie einen strukturierten und strategischen Ansatz für den Übergang zu tierversuchsfreien Methoden.

Der nun in der Fachzeitschrift ALTEX veröffentlichte Roundtable-Bericht skizziert konkrete Maßnahmen für regulatorische Reformen und wissenschaftliche Fortschritte.

Wichtige Schwerpunkte:

  • Überarbeitung der Chemikaliengesetzgebung, um zunehmend mehr tierversuchsfreie Methoden zu implementieren.
  • Schnellere Akzeptanz und Validierung für tierversuchsfreie Ansätze.
  • Verbesserung des Datenaustauschs über EU-Datenbanken, um den wissenschaftlichen Fortschritt zu unterstützen.
  • Stärkung der globalen Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Regulierungsbehörden und Forscher*innen weltweit.
  • Entwicklung von Fachwissen und Ausbau der Kapazitäten für tierversuchsfreie Methoden.
  • Fortschritt mit messbaren Indikatoren verfolgen und langfristige Finanzierungen sicherstellen. Die Teilnehmer*innen haben außerdem Transparenz, Datenzugänglichkeit und nachhaltige finanzielle Unterstützung als entscheidende Elemente für einen erfolgreichen Übergang hervorgehoben.

Die Stimmen von 1,2 Millionen Bürger*innen zeigen deutlich: Die EU muss einen entscheidenden Schritt in eine Zukunft gehen, in der die Chemikaliensicherheit ohne Tierleid gewährleistet wird. Die Empfehlungen aus diesem Bericht werden die Diskussionen auf der 3. Konferenz der Europäischen Kommission zur Roadmap im Juni 2025 leiten - ein wichtiger Meilenstein, um den Fortschritt zu bewerten und zukünftige Maßnahmen zu verfeinern. Die endgültige Roadmap wird im ersten Quartal 2026 erwartet.

Weltweit werden Millionen Tiere in Toxizitätstests eingesetzt. Der Übergang zu tierversuchsfreien Methoden ist nicht nur wissenschaftlich notwendig, sondern auch ein ethisches Gebot. Dieser Bericht dient als Leitfaden für politische Entscheidungsträger*innen, Regulierungsbehörden und die wissenschaftliche Community, die sich der Weiterentwicklung tierversuchsfreier Regulierungsrahmen widmen.

Hintergrundinformationen:

  • Workshop-Bericht: EU Roadmap for Phasing Out Animal Testing for Chemical Safety Assessments: Recommendations from a Multi-stakeholder Roundtable. Walder et al. 2025. ALTEX (42). doi:10.14573/altex.2503241
  • Dritte EC-Konferenz zur Roadmap zum Ausstieg aus Tierversuchen für Chemikaliensicherheitsbewertungen

Bildmaterial kann hier heruntergeladen werden.